Kostenfreies Beratungsangebot

Bei persönlichen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Fragen und Problemen erhalten Studierende bei den Beratungsstellen des Studierendenwerks Stuttgart Rat und Hilfe – niederschwellig, kostenfrei und vertraulich.

Sozialberatung

Im Jahr 2021 nahm die Anzahl der Gespräche in der Sozialberatung spürbar ab. Sie sank von 761 im Jahr 2020 auf 581 Gespräche. Dies führen wir zum einen zurück auf die Überbrückungshilfe des Bundes, die bis September 2021 finanzielle Notlagen abfederte und den Bedarf an Beratung verringerte. Ein weiterer Grund war sicher die pandemiebedingte Absage unserer offenen Sprechstunde in den Mensen. Hier entstehen viele Kontakte, die später zu Beratungsgesprächen führen.

2021 erfolgte die Beratung weiterhin vor allem per E-Mail, Telefon, Video-Sprechstunde oder Chat. Aufgrund der Komplexität und des Umfangs der angefragten Themen, ist die Telefonberatung am beliebtesten.

2022 konnten wir die offene Sprechstunde wieder anbieten – gleich 13 Mal war unsere Sozialberatung in den verschiedenen Mensen vor Ort. Und auch die Anzahl der Beratungsgespräche nahm wieder zu, sie stieg auf 705.

Online-Infovorträge eingeführt 

Aufgrund von Kontakteinschränkungen, bot die Sozialberatung ihre Infovorträge ab August 2021 im Onlineformat an. Studierende informieren sich hier zu Themen wie Studienfinanzierung, Jobben, Stipendien oder Studieren mit Kind und stellen im Chat Fragen. Auch das neue Vortragsthema Wohngeld, stieß auf großes Interesse. Die drei Infovorträge in 2021 erreichten insgesamt 70 Teilnehmer*innen. Im Jahr 2022 nahmen insgesamt 84 Personen teil. Ein vierter Vortrag kam hinzu und hat die Vortragsreihe fest etabliert. 

Notfonds  – Spenden und angepasste Richtlinien

Um Studienabbrüche zu vermeiden, können Studierende, die in eine akute finanzielle Notlage geraten, über unseren spendenbasierten Notfonds Hilfe erhalten. Da jede Notsituation individuell ist, wurden im April 2021 die Notfonds-Richtlinien angepasst. Neben Weitergabe von Gutscheinen etwa für Lebensmittel, sind nun auch Barauszahlungen möglich. 

Für den Notfonds erhielten wir 2021 sechs Spenden von Privatpersonen. Die Beträge zwischen 50 und 500 Euro ergaben in Summe 950 Euro. In der Vorweihnachtszeit spendete die Thieme Gruppe 2.500 Euro. Im Jahresverlauf konnten wir zehn Studierende mit insgesamt 7.832 Euro unterstützen. 

In 2022 unterstützen wir dreizehn Studierende mit 7.353 Euro aus dem Notfonds. Insgesamt 620 Euro hatten Privatpersonen eingezahlt – darunter eine Person, die selbst während ihres Studiums Gelder aus dem Notfonds erhalten hat und wieder etwas zurückgeben wollte, um andere in Not geratene Studierende zu unterstützen. Eine große Spende in Höhe von 5.000 Euro erhielten wir von der Rotary Stiftung. Sie sollte speziell Studierenden zur Hilfe kommen, die aufgrund des Ukraine-Kriegs in Not gerieten. 

Rechtsberatung

Bei juristischen Fragen und Problemen können sich Studierende an die Rechtsberatung des Studierendenwerks Stuttgart wenden. In der kostenfreien Erstberatung per Telefon hilft aktuell Rechtsanwalt Tobias Grösche weiter. Er ist mit Problemen aus dem Studienalltag bestens vertraut. In der Erstberatung können die meisten Anliegen bereits geklärt werden. Sollten Studierende darüber hinaus Unterstützung benötigen, hilft er mit Adressen und Tipps weiter. 

Anzahl der Beratungen konstant

Auch in der Rechtsberatung nahm die Anzahl der Beratungsgespräche 2021 leicht ab. Sie sank von 299 im Jahr 2020 auf 235 im Jahr 2021. Insgesamt 270 Studierende wurden beraten – mehrere Studierende nehmen oft gemeinsam Termine wahr – etwa bei Mietproblemen in Wohngemeinschaften.

Der Rückgang hing unter anderem damit zusammen, dass es durch verstärkte Online-Lehre weniger Wohnungswechsel gab. Ratsuchende benötigen in der Regel am häufigsten Rat zum Mietrecht. Weitere Themen sind Unterhalts-, Vertrags-, und Arbeitsrecht sowie Urheberrecht.

2022 blieb die Nachfrage quasi konstant: 265 Studierende ließen sich rechtlich beraten, 230 Beratungsgespräche wurden geführt. 

Psychotherapeutische Beratung

Vier Pandemie-Semester haben die Studierenden 2020 und 2021 hinter sich gebracht. Im Jahr 2022 kamen Krieg, Inflation und die Energiekrise hinzu. Äußere Einflüsse, die Studierende oft belasten, zusätzlich zu den bereits hohen Anforderungen an ihr Studium. Hier unterstützen wir mit Beratungsangeboten – allen voran unsere Psycholog*innen.

Zahl der Beratungsgespräche steigt

Die psychotherapeutische Beratungsstelle haben 2021 insgesamt 776 Studierende aufgesucht, dabei wurden 1707 Beratungsgespräche geführt. Ein Plus von rund 22 Prozent im Vergleich zu 636 Ratsuchenden in 2020.
2022 blieben die Zahlen ähnlich hoch: 799 Studierende suchten Rat – 1777 Gespräche wurden geführt. 
 

REINHÖREN

"Die Nachfrage in unserer psychotherapeutischen Beratungsstelle ist extrem gestiegen, sodass wir Ressourcen aufgebaut haben." 

- Marco Abe, Geschäftsführer 
im GEW-Podcast zum Thema 
"In Krisenzeiten studieren"

Corona Langzeitfolgen 

Pandemiefolgen zeigten sich 2021/2022 in den Beratungsthemen – etwa bei Einsamkeit, sozialen Ängsten, Unsicherheit der Wohnsituation, Motivationsverlust sowie depressiven Verstimmungen. Zum Wintersemester 2021/22 planten die Hochschulen Präsenzlehre, mussten jedoch aufgrund steigender Corona-Zahlen kurzfristig auf Online- bzw. Hybridlehre umstellen. Das löste Unsicherheit und Frustration aus. 

Im Sommer 2022 konnten wir vermehrt Beratungen vor Ort anbieten, mussten im Herbst jedoch aufgrund des Infektionsschutzgesetzes erneut zur Videoberatung zurückkehren. Grundsätzlich hat unser psychologisches Team gute Erfahrungen gemacht mit der Videoberatung. Sie wird daher als Option beibehalten – etwa, wenn Studierende einen langen Anfahrtsweg haben oder im Auslandssemester sind. 
 

Team stellt sich neu auf 

Nach mehr als 30 Jahren, verabschiedeten sich Diplom-Psychologin Petra Kucher-Sturm und Diplom-Psychologe Rainer Sturm zum Jahresende 2021 in den Ruhestand.

Zeit für eine Neuorientierung: Die Psychotherapeutische Beratungsstelle des Studierendenwerks und die Sozialberatung wurden unter dem Dach der Abteilung Soziale Dienste zusammen geführt. Im März verlegten wir die Beratungsräume und Büros in die Hauptverwaltung des Studierendenwerks – nun die zentrale Anlaufstelle für ratsuchende Studierende. 

Fünf Psychologinnen nahmen im Laufe des Jahres ihre Arbeit auf. Eine der Stellen wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert. Bis Ende 2023 stehen die zusätzlichen Mittel bereit, um den Bedarf an psychotherapeutischer Begleitung zu bewältigen und Beratungsstellen zu stärken.

Wöchentliche Telefonsprechstunde ohne Anmeldung

Seit Mitte Mai 2022 bietet die psychotherapeutische Beratungsstelle jeden Montag von 13 bis 15 Uhr eine offene Telefonsprechstunde an – ohne dass Hilfesuchende erst einen Termin vereinbaren müssen. Die Psychologinnen konnten so pro Woche mehrere dringende Anliegen auffangen und insgesamt 60 Studierenden kurzfristig, ohne Wartezeit helfen.

Das Team der Beratungsstelle erarbeitete 2022 zudem Konzepte für neue Formate wie Vorträge und Workshops, die es ab 2023 regelmäßig anbieten will. 

680
SOB Gespräche
180
JUR Gespräche
1700
PBS Gespräche